Sonntag, 20. April 2014

Ostern, Feiertage und die Arbeitszeit

Aufgrund von Ostern ist mein Schreibrythmus ein wenig in Verzug geraten, weshalb dieser Post erst heute kommt. Ich bitte das zu entschuldigen :-).

Es war eine kurze Woche - glücklicherweise! Denn seit Mittwoch sind wir nicht mehr die "jüngsten" an der Verkehrsfliegerschule in Bremen. Jetzt sind mit dem 412. NFF 15 weitere Flugschüler da, die an genau der Stelle anfangen, wo wir vor fünf Wochen standen. Sprich, jetzt dürfen sich die nächsten durch den Starter Course quälen - muhaha! Die Freude über die neuen Kollegen ist natürlich immer immens, sodass ein angemessener Empfang und die dazu gehörige Feier nicht fehlen dürfen. Gesagt, getan, aber Zeitpläne sind straff, der Unterricht beginnt immer pünktlich um 8:20 und ist auch nicht vor 14:15 wieder vorbei. Da gab es jetzt ein wenig nachzuholen.

Am Donnerstag nach dem Unterricht habe ich mich ins Flugzeug gesetzt und bin gen Süden aufgebrochen, um Ostern gemeinsam mit der Familie zu verbringen. Es ist sehr angenehm, jetzt vier Tage frei zu haben und sich Zuhause ein bisschen verwöhnen zu lassen und über die Feiertage zu entspannen. Aber wenn ich so nachdenke, wird der spätere Job so ein "geregeltes" Leben sicherlich nicht unterstützen. Die Flugzeuge der Lufthansa Gruppe fliegen jeden Tag - und selbst bei Streik noch vereinzelt - in der Welt umher und dann ist es auch klar, dass irgendjemand diese Flugzeuge steuern muss, sodass sicherlich auch irgendwann ich am Ostersonntag in 36000 Fuß Höhe der Crew und den Passagieren frohe Ostern wünsche, während ich mein gefärbtes Ei schäle.

Während des Bewerbungsverfahrens wurden wir immer wieder darauf angesprochen und gefragt, ob die unregelmäßigen Arbeitszeiten wirklich "unser Ding" sind. Dann arbeiten zu müssen, wenn alle anderen frei haben, mal sehr früh aufzustehen, mal mitten durch die Nacht zu fliegen. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass mir das - Stand heute - sehr wenig ausmacht. Gut, jetzt habe ich noch keine Erfahrung darin und man möge mich nach den ersten Berufsjahren noch einmal fragen, aber wie sieht es mit den Vorteilen aus? Auf der einen Seite dann arbeiten, wenn andere frei haben, aber auf der anderen eben auch dann frei zu haben, wenn andere arbeiten müssen. Das beste Beispiel für mich sind hier die Langstreckenflüge durch die Nacht. Da kann ich mich an ein markantes Erlebnis auf einem Flug von Dubai nach Frankfurt erinnern: Abflugzeit in Dubai damals 2:35 Uhr Ortszeit, also mitten in der Nacht. Neben mir saß ein deutscher Angestellter einer deutschen Firma, der scheinbar in Dubai lebte und geschäftlich auf dem Weg zu einem Termin war. Er beschwerte sich den ganzen Flug darüber, wie eng doch die Sitze seien, wie unfreundlich das Personal an Bord sei, dass die anderen Passagiere ja keinen Sinn für Ruhe hätten usw. Als wir gegen 6:00 Uhr in Frankfurt landeten ließ er noch einmal alle ihn umgebenden Passagiere wissen, dass er ja jetzt ins Büro müsse und sich wahrhaftig Schöneres vorstellen könne und alle anderen Schuld daran hätten, dass er jetzt schlechte Laune habe. Und die Crew? Die hatte nach diesem Flug Feierabend und war pünktlich zum Frühstück zuhause. Da musste ich gar nicht lange überlegen, wie meine Geschäftsreisen in Zukunft aussehen sollen, nämlich dann Feierabend zu haben, wenn die anderen arbeiten müssen.

Warum ist es am Rhein so schön? Blick auf das Siebengebirge von Bonn Plittersdorf aus gesehen am Ostersamstag
Jetzt wünsche ich allen frohe Ostern, ein ruhiges, lebhaftes, ereignisreiches, entspannendes, oder "wie auch immer die Präferenzen sein mögendes" Osterfest an einem Ort des Wohlfühlens. Ich werde es dem gleichtun und mich beizeiten an dieser Stelle wieder bemerkbar machen.

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